
Wertvolle Ausbildung besiegelt
Schalkauer Malerfachbetrieb gibt erstes Ausbildungsversprechen im Landkreis Sonneberg ab
Maler- und Lackierermeister Maik Stolz ist sich sicher: Der Fachkräftenachwuchs und die Außenwirkung seines Unternehmens hängen direkt zusammen. Deshalb gehört auch für ihn Klopfen zum Handwerk, sei es in den umgebenden Schulen, mit denen er gut vernetzt ist, oder durch klassische Öffentlichkeitsarbeit. Das Image des Handwerks zu verbessern und zu zeigen, dass sich hier eine Karriere lohnt, ist für ihn auch ein ganz grundlegendes Anliegen, das über seinen Handwerksbetrieb hinausgeht.
Das „Ausbildungsversprechen“ der Handwerkskammer Südthüringen verfolgt dasselbe Ziel: Den Fachkräftenachwuchs in der Region dauerhaft zu sichern, indem sich Ausbildungsbetriebe öffentlich und wirkungsvoll zur Umsetzung weitreichender Qualitätsstandards in der Ausbildung bekennen. Die Schlüssel zum Erfolg heißen Wahrnehmung und Vorbildfunktion. Seit dem Aktionsstart vor einem Jahr haben sich bereits acht Handwerksunternehmen aus dem Raum Südthüringen zu den fünf großen Leitsätzen des Ausbildungsversprechens bekannt. Der Malerfachbetrieb Maik Stolz ist seit dem 3. November nun das neunte Unternehmen und das erste im Landkreis Sonneberg.
Klare Botschaft
Stefanie von Nordheim, Abteilungsleiterin Berufsbildung der HWK Südthüringen, überreichte die zugehörige Urkunde persönlich am Firmenstandort. „Sie ist eine klare Botschaft, worauf es Herrn Stolz in seinem Betrieb ankommt und welche Werte er seinen Auszubildenden vermittelt“, betonte sie im Rahmen der offiziellen Unterzeichnung. „Dies ist ein Handwerksbetrieb, wo aufeinander geachtet wird“, stellte sie fest. Sie freue sich sehr, dass Herr Stolz zusammen mit der HWK Südthüringen in die Öffentlichkeit gehe, um diese Botschaft stellvertretend für das gesamte Handwerk auszusenden. Künftig wird die „goldene Schraube“ der HWK Südthüringen dies auch für alle sichtbar anzeigen.
22 erfolgreiche Jahre
Maik Stolz hat seinen kleinen Handwerksbetrieb im Gewerbegebiet von Schalkau, nicht weit entfernt von seiner Truckendorfer Heimat direkt an der Landesgrenze zu Bayern. 22 Jahre ist es her, dass er sich als damals frischgebackener Meister und Familienvater selbständig machte. Fünf Jahre später bezog er seinen heutigen Unternehmensstandort. Heute arbeitet er mit seinen neun Mitarbeitern an Aufträgen im ganzen südthüringer und nordfränkischen Raum. Ehrenamtlich ist er fest verwurzelt, etwa im Elternbeirat und natürlich im Stadtrat.
Meister mit 24, Erfolg als selbständiger Unternehmer, Gründung einer Familie, öffentliches Engagement - schon an dieser kurzen Biographie wird deutlich, welche Werte Maik Stolz mit Erfolg durchs Leben führen: „Ich bin durch meine Erziehung geprägt und auch durch meinen Glauben“, erklärt er seine bewundernswerte Mischung aus Arbeitsethos, Familien- und Gemeinsinn sowie dem hohem Anspruch an sich selbst. Luftschlösser sind nicht sein Ding, sondern stabiles Wachstum und eine gesunde zwischenmenschliche Basis. „Mit allem früh dran“ sei er gewesen, blickt Maik Stolz zurück, und dies auch nicht ganz ohne Stolz. Natürlich habe es in 22 Jahren neben Höhen auch Tiefen und manche wache Nacht gegeben, doch seien es unter dem Strich 22 sehr schöne Jahre gewesen. „Kleine, aber kontinuierliche Schritte“ hätten ihn und sein Unternehmen hierher gebracht.
Immer etwas voraus
Zum Wesen von Maik Stolz gehört auch, dass er diese Werte lebt und weitergibt. Von Anfang an hat er konsequent ausgebildet, zwei Lehrlinge momentan, elf seit Unternehmensgründung, dazu 17 Facharbeiter. Sein Betrieb ist beliebt beim Fachkräftenachwuchs. Woran dies liegt? „Ich war immer etwas voraus“, erklärt es sich Maik Stolz zum Teil. Auch aufgrund der Grenznähe habe er schon früh in persönlichen wie dienstlichen Belangen immer auf größtmögliche Wertschätzung, Menschlichkeit und Flexibilität gesetzt. Auch heiße Eisen wie den Mindestlohn oder die Kinderbetreuung habe er beherzt angefasst.
Verlässlichkeit spielt ebenfalls eine große Rolle, beginnend bei einer nahtlosen Übernahme nach der Ausbildung und noch lange nicht endend bei dem Fokus, den er für sein Unternehmen legt: Nicht wenige Großprojekte in der Ferne, sondern eine „gesunde Auftragsmischung“ im nahen Umland sorgt für Ausfallsicherheit, einen guten Ruf und planbare Arbeitszeiten. „‘Auf Montage‘ gibt es bei uns nicht“, resümiert Maik Stolz. Seine Mitarbeiter danken es ihm.