Straßen- und Tiefbau Möller aus Breitungen feiert rundes Betriebsjubiläum
Den Beruf als Hobby begreifen – das ist wohl ein möglicher Schlüssel dazu, ein Familienunternehmen ausdauernd und erfolgreich zu führen. Im Fall des Handwerksbetriebes Straßen- und Tiefbau Möller in Breitungen sind es seit Kurzem nun volle neun Jahrzehnte, denn am 8. Mai durfte dessen Inhaber und Geschäftsführer Hagen Möller das runde Betriebsjubiläum feiern. Gemeinsam mit Ehefrau Karin und Sohn Markus nutzte er diese besondere Gelegenheit, um auf die bewegte Vergangenheit des Traditionsbetriebs zurückzublicken.
Anfänge im Hausbau
1933 gründeten Emil und Louis Möller den Betrieb „Hoch- und Tiefbau Gebrüder Möller“ in Asbach bei Schmalkalden. Das Unternehmen baute und sanierte damals vorwiegend Einfamilienhäuser. Der zweite Weltkrieg machte auch um die beiden Brüder keinen Bogen. Emil Möller kehrte erst 1947 aus der Gefangenschaft zurück. In jenem Jahr trennten sich auch die geschäftlichen Wege der Betriebsinhaber durch Orts- und Wohnungswechsel.
Von nun an führte Emil Möller den ehemals gemeinsamen Betrieb allein. Durch Eheschließung verlegte er den Geschäftssitz nach Mittelschmalkalden. Neben Hoch- und Tiefbau spezialisierte er den Betrieb für den Straßenbau. Schon damals erstreckte sich der Tätigkeitsbereich überregional bis ins Weimarer Land. Zu Referenzobjekten gehörten zum Beispiel die heutige Kasseler Straße und der Marktplatz in Schmalkalden.
Durch einen tragischen Verkehrsunfall verlor Hagen Möller im Jahr 1977 seinen Vater Emil und setzte mit 21 Jahren die Geschäftstätigkeit als Betriebsinhaber fort. Die Mangelwirtschaft der ehemaligen DDR erschwerte die unternehmerische Tätigkeit erheblich. Zeitweise drohte die Betriebsaufgabe. Mit drei Beschäftigten und durch kluge Geschäftsführung gelang es Hagen Möller, den Betrieb bis zur politischen und gesellschaftlichen Wende 1990 durchzubringen.
Neue Perspektiven
Die Umstellung auf die Marktwirtschaft erforderte alle Kräfte und verlief unter Nutzung der nun gegebenen Möglichkeiten erfolgreich. Mit Hilfe von Investitionszulagen und zinsgünstiger KfW-Kredite investierte er in neue Technik. Je nach Auftragslage beschäftigte die Familie bis zu 20 Mitarbeiter. Die Zusammenarbeit mit Versorgungsträgern der Telekommunikation und Wasserwirtschaft trug Früchte. Zusätzlich spezialisierte sich das Unternehmen auf die Erschließung von Gewerbeflächen.
Der Betriebsstandort in Mittelschmalkalden erwies sich aufgrund der Neuanschaffung von Technik und Personal als zu klein. Die Familie erwarb im Gewerbegebiet Breitungen-Nord eine Fläche von 13.000 m² und verlagerte den Geschäftssitz 1997 mit dem Bau eines Mehrzweckgebäudes dorthin. 2002 folgte eine Niederlassung im Gewerbegebiet Asbach und 2009 errichtete das Unternehmen im Gewerbegebiet Meiningen-Dreißigacker eine weitere Halle. Kontinuierlich investierten sie in immer modernere und wirksamere Technik, mit der das Unternehmen in der Lage ist, den kompletten Asphaltsektor abzudecken.
Anerkannte Institution
Aufgrund seiner Transport- und Baustellenlogistik ist Straßen- und Tiefbau Möller in der Region von einem Tag auf den anderen einsatzbereit. Zu den „Stammkunden“ gehört dabei vor allem die öffentliche Hand, wo man weiß, dass man sich auf die handwerkliche Qualität verlassen kann. Auf diese Weise begegnet Hagen Möller erfolgreich den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft, vor allem der Preisentwicklung und dem Fachkräftemangel.
„Das Handwerksunternehmen Möller ist durch Höhen und Tiefen gegangen und heute als verlässlicher Geschäftspartner und Arbeitgeber eine Institution, die in der ganzen Region anerkannt ist“, so die Jubiläumsgrüße der Handwerkskammer Südthüringen zur Verleihung der Ehrenurkunde. „Die Handwerkskammer ist froh, ein solches Mitglied in ihren Reihen zu haben!“, richtete Präsident Mike Kämmer aus.
Mit Sohn Markus, der den Straßenbau von der Pike auf gelernt hat, ist das Unternehmen auch in der dritten Generation gut aufgestellt. Die Betriebsnachfolge ist gesichert, doch wie es nun mal so ist, wenn der Beruf zum Hobby wird, plant Hagen Möller auch sie zu einem besonderen Anlass zu machen: „Ich möchte zum 100-jährigen Jubiläum in Rente gehen!“, verkündet er und erklärt: „Ich mache es gerne, weil es mir Spaß macht und weil ich meinen Sohn unterstützen möchte, so lange es geht.“