Damit Handwerk Realität bleibt

Gesellenfreisprechung der Kreishandwerkerschaft Schmalkalden-Meiningen/Suhl


Am 15. März fand im Gemeindezentrum Kressehof in Walldorf die diesjährige Gesellenfreisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft Schmalkalden-Meiningen/Suhl statt. 58 Absolventen, darunter zwei Frauen, erhielten nach erfolgreich abgelegten Abschlussprüfungen in sechs verschiedenen Handwerken ihre Gesellenbriefe und Urkunden.

Handwerk aus Leidenschaft

Kreishandwerksmeister Rainer Rudolph begrüßte die neuen Junghandwerkerinnen und Junghandwerker und hieß sie auf das Herzlichste willkommen im Südthüringer Handwerk. Angesichts der Herausforderungen der aktuellen Zeit stimmte er seine Zuhörer jedoch gleich zu Beginn auch darauf ein, dass auf ihnen die Hoffnungen der kommenden Jahre ruhen.

Für die sogenannte „Generation Z“ gehöre die digitale Welt von Anfang an zum Alltag. „Doch achten Sie bitte darauf, dass auch unser Handwerk Realität bleibt!“, rief Rainer Rudolph die erfolgreichen Prüflinge auf. Sie sollten sich von der aktuellen wirtschaftlichen Lage nicht entmutigen lassen, denn das Handwerk habe immer noch goldenen Boden. „Sie sind diejenigen, die diesen Boden für die kommenden Jahre und Jahrzehnte mitgestalten können. Ihre Fähigkeiten und Ihr Wissen sind von unschätzbarem Wert, Sie werden gebraucht!“, versicherte er den künftigen Fachkräften.

Sie seien diejenigen, die Häuser und Produktionshallen bauen, Elektroinstallationen ausführen, Heizungs- und Sanitäranlagen errichten, für eine gesunde Ernährung sorgen, Fassaden und Dächer gestalten und so viele andere wichtige Aufgaben erledigen, die das tägliche Leben lebenswert gestalten.

Die Absolventinnen und Absolventen hätten sich aus Leidenschaft für ihr Handwerk entschieden, einer Leidenschaft für das Schaffen und Erschaffen. „Sie sind allesamt Künstlerinnen und Künstler und jedes Projekt, an dem Sie arbeiten, ist ein kleines oder sogar ein großes Meisterwerk“, so Rainer Rudolph. „Ihre Hände formen unsere Zukunft“, beschrieb der Kreishandwerksmeister. Deshalb bat er darum: „Glauben Sie an sich und an Ihr Können. Setzen Sie Ihre Talente ein, um Lösungen zu finden und die Zukunft des Handwerks mitzugestalten.“

Von den Junghandwerkerinnen und Junghandwerkern wünschte er sich deshalb: „Qualifizieren Sie sich stets weiter, bleiben Sie nicht stehen.“ Meister ihrer Zunft zu werden und irgendwann womöglich selbst ein Handwerksunternehmen zu gründen oder weiterzuführen, sei ein lohnendes Ziel. Die Voraussetzungen hierfür hätten sie mit Erreichen Ihres Gesellenabschlusses geschaffen.

Zeit, zu machen

Diesem Aufruf schloss sich auch Mike Kämmer, Präsident der Handwerkskammer Südthüringen, in seinem Grußwort an: „Sagen Sie sich immer: Es ist Zeit, zu machen!“, wandte er sich an die Anwesenden. Sie hätten bereits viel erreicht und unter Beweis gestellt, was Sie können. Dazu beglückwünschte er sie herzlich: „Sie können stolz auf sich sein!“

Zugleich führte er den jungen Profis vor Augen: „Das Machen hört im Handwerk niemals auf. Nur wenn wir immer am Ball bleiben, sind wir für alle kommenden Herausforderungen gewappnet.“ Die Bildungsabschlüsse des Handwerks – allen voran der Meisterbrief – müssten sich nicht hinter Hochschulabschlüssen verstecken.

Er appellierte deshalb an die künftigen Gesellinnen und Gesellen, aktiv an ihrer weiteren Karriere in Südthüringen zu bauen, stets nach mehr zu streben und sich fortzubilden. Die Handwerkskammer Südthüringen stehe ihnen auf diesem neuen Lebensabschnitt gerne mit Rat und Tat zur Seite.

58 neue Fachkräfte

Unter dem Applaus ihrer Familien, Freunde und Ausbilder erhielten sodann die Absolventinnen und Absolventen die Gesellenbriefe und Urkunden, für die sie so intensiv gearbeitet hatten. Öffentlich und feierlich sprach Kreishandwerksmeister Rainer Rudolph sie frei von den Pflichten eines Lehrlings und wünschte ihnen sehr herzlich Gesundheit, viel Glück und Erfolg für ihr weiteres persönliches Leben und ihre berufliche Laufbahn.

Ihre Gesellenbriefe und Urkunden erhielten nach dreijähriger bzw. dreieinhalbjähriger Ausbildung:

  • 1 Anlagenmechanikerin und 19 Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
  • 1 Bäcker
  • 1 Elektronikerin und 10 Elektroniker
  • 11 Klempner
  • 2 Maurer
  • 13 Metallbauer
  • 2 Tischler

Die besten Absolventen:

Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik

  • Dominic Leon Götz, Dillstädt, Ausbildungsbetrieb Chris Heimrich, Schwarza
  • Julian Lippel, Schmalkalden, Ausbildungsbetrieb Haustechnik Zimmermann, Breitungen
  • Johannes Moritz Linß, Föritztal, Ausbildungsbetrieb HLS Metallbau GmbH, Sonneberg

Klempner

  • Leon Falk, Greiz, Ausbildungsbetrieb Metallverarbeitung Dachklempnerei André Taubert, Greiz
  • Paul Louis Knorr, Gera, Ausbildungsbetrieb Klempnerei Scheibe GmbH, Gera

Maurer

  • Leon Seidel, Bad Salzungen, Ausbildungsbetrieb Bauunternehmen Hollandt GmbH & Co. KG, Suhl

Metallbauer

  • Daniele Kott, Meiningen, Ausbildungsbetrieb Stadtwerke Meiningen GmbH, Meiningen
  • Luca Möller, Schwarza, Ausbildungsbetrieb WEGRA Anlagenbau GmbH, Römhild
  • Dinh Hai Ngyuen, Römhild, Ausbildungsbetrieb Gebäude- und Anlagentechnik Haina GmbH, Römhild