
72. Vollversammlung im BTZ-Rohr Kloster
Am Montag, 27. November kamen die Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer Südthüringen zu ihrer 72. Sitzung in der Klosterkirche des Bildungscampus BTZ Rohr-Kloster zusammen.
Appell an die Politik
Nach der Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung und Beschlussfähigkeit sowie der Bestätigung der Niederschrift der 71. Vollversammlung gab Handwerkskammerpräsident Mike Kämmer einen Bericht über die Entwicklungen der vergangenen Monate. „Es waren Monate, die sich vermutlich am besten beschreiben lassen als eine Zeit in der Schwebe. Weite Teile des Südthüringer Handwerks waren und sind davon betroffen“, führte er aus. Die aktuelle Konjunkturumfrage habe deutlich gezeigt, dass Preissteigerungen und Auftragsrückgänge die Schwierigkeiten verschärften, die Bürokratie und Fachkräftemangel dem Südthüringer Handwerk ohnehin bereits auferlegten. Die Unsicherheiten seien groß, gerade im Bau- und Ausbauhandwerk.
Deshalb laute der Appell an die Politik: „Was das Handwerk braucht, ist eine positive Perspektive! Wir brauchen endlich Rahmenbedingungen, die uns wieder ermöglichen, auskömmlich und berechenbar zu wirtschaften. Handwerk steht für Verlässlichkeit und Handwerk braucht Verlässlichkeit!“, sagte Mike Kämmer.
Vernetzung und Projektarbeit
Zugleich wolle sich das Südthüringer Handwerk natürlich nicht nachsagen lassen, nur zu fordern und abzuwarten, dass das Heil vom Himmel falle. „Unser Beitrag liegt in der aktiven Vernetzung und Projektarbeit“, erklärte der Präsident und nannte unter anderem den engen Austausch mit den Kammerpräsidenten aus Ostthüringen, Erfurt, Unterfranken und Oberfranken Ende September als einen bedeutenden Schritt hin zu einer noch stärkeren Vertretung der Belange des ländlichen Raums. Weiterhin solle die Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer Südthüringen gestärkt werden, etwa durch die Wiederbelebung des gemeinsamen MuT-Preises für herausragendes unternehmerisches Engagement.
Auch international setze die HWK Südthüringen auf Zusammenarbeit, so in den laufenden Fachkräftekampagnen in Vietnam, aber auch in einem neuen Kosovo-Projekt, das derzeit etabliert werde. „Es ist ein Ausweis für unternehmerisches Denken, dass wir unsere Bemühungen, Fachkräfte im europäischen Ausland gezielt für unseren Bedarf anzuwerben, nun auf den Kosovo ausweiten“, so Kämmer.
Beschlüsse gefasst Nach dem Bericht des Präsidenten beschlossen die anwesenden Vollversammlungsteilnehmer mehrheitlich die vorgelegten Beschlussvorlagen und Beschlussfassungen. Diese bezogen sich auf Änderungen der Gebührenordnung, die Beitragssatzung, den Stellenplan sowie den Haushaltsplan für das kommende Jahr und auf die Fortführung der Imagekampagne für das deutsche Handwerk.