Erfolgsrezept seit 35 Jahren

Die Kfz-Innung Südthüringen ließ bei ihrer Jahreshauptversammlung die Meilensteine der letzten Jahrzehnte Revue passieren


Die Jahreshauptversammlung der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Südthüringen stand dieses Jahr im Zeichen eines besonderen Jubiläums: 35 Jahre Kfz-Innung. Die Feierlichkeiten im Meininger Volkshaus boten nicht nur Gelegenheit, auf vergangene Erfolge zurückzublicken, sondern auch die aktuellen Herausforderungen der Branche zu diskutieren.

Enge Zusammenarbeit

Alexander Voigt, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Südthüringen, unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung der Innung: „Wenn unsere thüringische Wirtschaft brummt, dann ist es in der Regel ein Auto, das Sie hören! Und droht dieses Brummen einmal leiser zu werden, dann ist es die Kfz-Innung Südthüringen, die alle Partner unseres Kfz-Handwerks in der Werkstatt zusammenholt.“ Die Innung habe sich in den vergangenen 35 Jahren als zentrale Interessenvertretung der Branche fest etabliert – Hand in Hand mit der großen Familie des Handwerks.

„Die enge Zusammenarbeit zwischen Innung und Handwerkskammer hat Tradition, genauer gesagt: 35 Jahre Tradition“, würdigte Alexander Voigt. Diese Verbindung sei kein Zufall, sondern Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen, insbesondere im Bereich der Ausbildung: Seit 1997 würden gemeinsam Gesellenprüfungen organisiert, überbetriebliche Lehrgänge angeboten und Fachkräfte qualifiziert. „Es ist dem Engagement zahlreicher helfender Hände zu verdanken, dass seit damals die Vorbereitung und Durchführung der Zwischen- und Abschlussprüfungen stetig weiter professionalisiert werden konnten.“ Auch in der Weiterbildung sei die Partnerschaft wegweisend: „Von der Planung fachspezifischer Weiterbildungen über die Absicherung hoheitlicher Prüflehrgänge bis hin zu brandaktuellen Angeboten in den Bereichen Klima, Airbag und Hochvolttechnik haben Innung und BTZ über die Jahre stets ein hochkarätiges Informationsangebot schnüren können“, so Voigt. Er verwies auch auf die vielen gemeinsam organisierten Angebote wie den jährlichen „Jobstart“ und die einst im BTZ gegründete Fahrschule der Innung.

Neue Wege gehen

Innungsobermeister Dominic Eisenbeiser griff in seinem Bericht die Themen auf, die die Branche aktuell bewegen: „Die Transformation hin zur Elektromobilität hat weiter an Fahrt aufgenommen. Für unsere Werkstätten bedeutete und bedeutet dies weiterhin: Investitionen in neue Diagnosetechnik, in Hochvolt-Schulungen für unsere Mitarbeiter und in die Anpassung unserer Serviceangebote.“ Die Werkstätten stünden vor einer großen Aufgabe. „Viele von Ihnen haben hier bereits enorme Anstrengungen unternommen – dafür meinen herzlichen Dank und Respekt!“

Ein zentrales Thema bleibe der Fachkräftemangel. Eisenbeiser machte deutlich: „Es wird immer schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter zu finden und junge Menschen für eine Ausbildung in unserem Handwerk zu begeistern.“ Er appellierte an die Betriebe, die Lehrwerkstatt der Innung weiterhin intensiv zu nutzen, um ihr Ausbildungsangebot abzurunden und eine hohe Ausbildungsqualität zu garantieren. Parallel setze die Innung setze auf innovative Wege, wie das ViTa-Projekt unter dem Dach der HWK Südthüringen zur Anwerbung vietnamesischer Fachkräfte. Dieses werde bereits von mehreren Mitgliedsbetrieben genutzt und zeige, wie wichtig Netzwerke und Partnerschaften seien, um neue Wege zu gehen.

Herausforderungen meistern

Neben den fachlichen Diskussionen standen auch Ehrungen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung. So wurden Volker Linde und Max-Paul Egen mit der Ehrennadel in Gold des Kfz-Gewerbes Thüringen e.V. ausgezeichnet. In Silber erhielten Dominic Eisenbeiser und Steffen Werner die Ehrennadel. Nico Messerschmidt und Matthias Kaspar wurden mit der Ehrennadel in Silber der HWK Südthüringen gewürdigt.

Der Abend klang mit einem Festessen und einem hochkarätigen Kulturprogramm aus und rundete die Botschaft der Veranstaltung ab: Die Kfz-Innung Südthüringen blickt trotz aller Herausforderungen optimistisch in die Zukunft. „Wir können alles, was kommt!“, zitierte Voigt den Wahlspruch der Imagekampagne des deutschen Handwerks. „Lassen Sie uns auch in den kommenden 35 Jahren nach diesem Erfolgsrezept vorgehen!“

Eisenbeiser ergänzte: „Die Herausforderungen sind ohne Zweifel groß. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir im Kfz-Handwerk in Südthüringen die Kompetenz, den Mut und den Willen haben, diese Herausforderungen zu meistern.“

Zum runden Geburtstag überbrachte HWK-Hauptgeschäftsführer Alexander Voigt (l.) Obermeister Dominic Eisenbeiser (m.) und Innungsgeschäftsführer Thomas Edelmann (r.) die Glückwünsche des Südthüringer Handwerks.