Gas, Wasser, Spitze!

Auf dem Bildungscampus BTZ Rohr-Kloster verabschiedete sich der langjährige SHK-Meisterprüfungsausschuss mit seiner letzten Prüfung


Waschbecken, Toilette, Wasserzähler, dazu Fliesen und natürlich die Verrohrung für Warm-, Kalt- und Abwasser: Für einen Installateur- und Heizungsbauermeister im Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnikhandwerk ist die Konstruktion einer vollständigen Bad- und Heizungsinstallation das sprichwörtliche, tägliche Brot. Zugleich stellt so ein Projekt jedoch besondere Anforderungen, die nur ein Handwerksprofi zu meistern gelernt hat. Genau diese Kenntnis durften Mitte September 17 Prüflinge vor dem Meisterprüfungsausschuss der Handwerkskammer Südthüringen unter Beweis stellen.

Für den erfolgreichen Abschluss von Teil 1 ihrer Meisterprüfung erhielten die jungen Aspiranten zunächst den Auftrag, ein Einfamilienhaus mit Sanitär-, Heizungs- und Klimaanlagen eigenständig zu planen. Nach Abschluss dieser eigenständigen Vorarbeiten am PC wurde die Badinstallation als Projekt für die praktische Arbeit vorgegeben. Zwar durfte im Vorfeld geübt werden, natürlich mit allen nötigen Materialien und Werkzeugen, doch dann ging es daran, unter den wachen Augen der Prüfer den Plan innerhalb eines einzigen Arbeitstags in die Tat umzusetzen.

„Die Aufgabe ist anspruchsvoll, weil sie Kenntnisse in zahlreichen alten und neuen Handwerkstechniken erfordert“, erläutert Fachbereichsleiter Sandro Hamacher. So mussten die Nachwuchsmeister beispielsweise ihre Fertigkeiten im Gasschweißen, Kupferlöten, Biegen und in anderen Fügetechniken wie Pressen und Schrauben demonstrieren. Dabei tickte natürlich stets die Uhr und es galt, in jedem Detail saubere und fachmännische Arbeit abzuliefern. In der ersten Prüfungsrunde tat sich hierbei insbesondere Marco Weidisch hervor, der nicht nur unter den besten Lehrlingen seines Jahrgangs war, sondern bereits mit einer Sondergenehmigung als Ausbilder tätig ist. Doch auch die übrigen Teilnehmer stellten ihr Können an den Übungswänden zur Schau.

Generationswechel im Prüfungsausschuss

Ein besonderes Ereignis war diese Meisterprüfung nicht nur für die Teilnehmer, sondern auch für die Mitglieder des Prüfungsausschusses (PA). Dessen Amtsperiode endet im Oktober und acht von zehn langjährigen Mitgliedern geben die verantwortungsvolle Aufgabe in neue Hände. „Einige von ihnen bekleiden dieses Ehrenamt nun seit fast dreißig Jahren“, hebt Manfred Tietze, Leiter des Bildungscampus BTZ Rohr-Kloster, hervor. An der Seite von Kammerpräsident Mike Kämmer war er gekommen, um diese letzte Prüfung des bisherigen Ausschusses persönlich zu begleiten. „Das SHK-Handwerk in unserer Region dankt den Ausschussmitgliedern herzlich für ihren aufopferungsvollen Einsatz. Mit ihrer Tätigkeit – oft auch an Wochenenden – haben sie nicht nur die ordnungsgemäße Prüfungsdurchführung sichergestellt, sondern auch einen aktiven Beitrag zur Qualitätssicherung und zur Nachwuchsarbeit geleistet!“, so Kämmer. Den schlagenden Beweis für die anhaltende Attraktivität des SHK-Handwerks hatte Sandro Hamacher im Gepäck: „Der nächste Meisterkurs mit 24 Teilnehmern ist bereits ausgebucht!“ Auch sie werden sich in einigen Monaten der praktischen Prüfung stellen müssen, dann allerdings unter Aufsicht einer neuen Generation im SHK-Meisterprüfungsausschuss.

Der erste Prüfungstag ist geschafft: BTZ-Leiter Manfred Tietze, PA-Mitglied Volkmar Hack, die Prüflinge Niklas Hilmes, Gino Frychel, Philipp Genßler und Marco Weidisch, HWK-Präsident Mike Kämmer, Prüfling Jonas Heim und PA-Mitglied Matthias Menschner (v.l.n.r.)