Alle Hürden gemeistert

Meisterfeier im Congress Centrum Suhl: 131 Meisterinnen und Meister sowie 14 Geprüfte Betriebswirte erhalten ihre Meisterbriefe und Urkunden.


An diese Meisterfeier werden sie sich bestimmt noch erinnern, wenn sie in 25 Jahren ihren Silbernen Meisterbrief erhalten – die Jungmeister vom Jahrgang 2022. Würdiger kann man solch ein Event kaum gestalten. Die Handwerkskammer Südthüringen hatte in den letzten Jahren nicht nur die Meisterausbildung der Absolventen zu Jungmeistern bewerkstelligt, sie hat nun auch die Abschlussveranstaltung zu einem wirklichen Erlebnis werden lassen.

Meister ihres Faches

Von den 14 Handwerken, in denen die Meisterausbildung absolviert wurde, zählen das Elektrotechniker-, (33), das Kraftfahrzeugtechniker- (24) sowie das Maurer- und Betonbauerhandwerk (13) zu den Abschlüssen mit den meisten Absolventen. Unter den 131 Jungmeistern des Jahrgangs 2022 befinden sich 17 Frauen. Doch diese Zahlen allein sagen nicht alles aus, was von den jetzigen Jungmeistern geleistet worden ist. Der Vizepräsident der Handwerkskammer Südthüringen Mike Kämmer nannte sie „Meister ihres Faches“ und bescheinigte ihnen, dass sie nun zur Elite des deutschen Handwerks, damit zugleich zur europäischen Fachkräfteelite gehören. Es sei eine herausfordernde Zeit gewesen, in der die heutigen Jungmeister trotz aller Hürden mitten in der Zeit der Pandemie durchgehalten und das angestrebte Ziel erreicht haben. „Wir sind sehr stolz auf Sie! Sie haben es geschafft und sich einen weiteren beruflichen Meilenstein erarbeitet. Monatelang haben Sie noch einmal die Schulbank gedrückt, teilweise parallel zur Arbeit, zum Feierabend oder an den Wochenenden und sich dabei mit viel Einsatz meisterliches Wissen und Können angeeignet“, so der Vizepräsident. Und weiter: „Sie sind das Aushängeschild unseres Wirtschaftszweiges und stehen in beeindruckender Art und Weise für dessen Zukunft. Sie haben mit viel Energie, Einsatz und Durchhaltevermögen die letzten Monate des Lernens wahrlich gemeistert. Dafür gebührt Ihnen Respekt und Anerkennung. Fleiß, Ausdauer und Ehrgeiz haben Ihnen dabei geholfen.“ Doch er schloss auch eine Bitte an: „Geben Sie ihr Wissen und Können an den Nachwuchs weiter. Denn Sie sind jetzt unsere neue Handwerkergeneration!“ Von einem „wunderbaren Tag für Thüringen“ sprach Moderator Daniel Ebert, und dass die Jungmeister nun die Visitenkarte für Deutschland seien.

Der Ministerpräsident verneigt sich

Als prominentester Gast betrat der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen und Präsident des Bundesrates Bodo Ramelow die Bühne des CCS. „Ich bin wegen der 131 Meister und der 14 Betriebswirte gekommen – weil ich mich vor Ihnen verneigen will! Vor Ihrer Leistung, die Sie hier bewiesen haben.“ Es gebe nicht nur eine formelle Beziehung zwischen der Handwerkskammer Südthüringen und der Landesregierung, sondern auch eine sehr emotionale. Denn nicht nur er als Ministerpräsident, sondern die gesamte Landesregierung wisse über die Bedeutung des Handwerks für das gesamte Land. Ohne Manuskript sprach der Landeschef in lockerer Form zu den Jungmeistern, und schlug so recht schnell eine Brücke zwischen der Bühne und den erwartungsvollen jungen Meistern im Saal. „Wenn Banken erst die Boni ausschütten und danach sehen, was eigentlich als Gewinn zu erwarten ist – ein Handwerksmeister könnte so nie arbeiten. Die Meisterabschlüsse müssen wieder mehr wertgeschätzt werden. Ich stehe hier oben, um Ihnen für Ihr Engagement zu danken. Und das werden Sie auch weiterhin brauchen, denn Sie werden sich auch in Zukunft stets weiterbilden müssen. Trotz Digitalisierung müssen die wirklichen Leistungen noch immer von Menschen erbracht werden. Das, was Sie sich bisher angeeignet haben an Wissen und Können, das kann Ihnen niemand mehr wegnehmen. Dazu meinen herzlichen Glückwunsch.“

Vorsprung durch Wissen

Statt einer Festrede unterhielt Kommunikations- und Gedächtnisexperte Markus Hofmann die Jungmeister, die sich deshalb noch eine Weile gedulden mussten, ehe sie ihre Meisterbriefe in Empfang nehmen konnten. Welchen Vorsprung durch Wissen man sich erarbeiten könne, zeigte er an mehreren Beispielen. Den Spruch „Geiz ist geil“ ersetzte Markus Hofmann durch „Geist ist geil“.

Dann endlich der feierliche Moment für die erwartungsvollen jungen Absolventen, die im Mittelpunkt dieser Festveranstaltung standen – die Übergabe der Meisterbriefe. Aus den Händen des Ministerpräsidenten durften sie diese entgegennehmen. Ein wahrer Marathon für den Landesvater, der mehr als 150 Hände schütteln musste – den 131 Jungmeistern, den 14 Betriebswirten und danach noch den jeweils Besten aus allen beteiligten Handwerken. Doch für jeden einzelnen der so hoch Geehrten bestimmt ein unvergesslicher Moment.

Dank und Stolz auf das Erreichte

In sehr persönlichen Worten dankte im Namen aller Jungmeister Maraike Böning allen Lehrkräften, die diesen ihren Weg begleitet haben. Die frischgebackene Friseurmeisterin aus Geisa erinnerte sich voller Dank an die Zeit im BTZ Rohr-Kloster, verhehlte selbstbewusst aber auch nicht: „Wir können alle unglaublich stolz auf uns sein!“

„Das ist heute „Ihr“ Tag – lassen Sie sich richtig feiern“, hatte ihnen Mike Kämmer zugerufen. Was sie sich nicht zweimal sagen ließen. Nach Ende des offiziellen Teiles wurde in lockerer Runde im CCS weiter gefeiert. Landrätin Peggy Greiser äußerte dabei: „Ich bin richtig glücklich über das heute Erlebte. Und stolz auf die jungen hochmotivierten Fachkräfte, die uns voran bringen werden. Denn sie wollen sich hier in der Region etwas aufbauen, entweder einen Familienbetrieb übernehmen oder eine neues Handwerksunternehmen gründen.“

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