Holzbau Hohmann GmbH als Musterbetrieb für Inklusion ausgezeichnet
Dass er einmal Zimmerer werden will, wusste Lukas Christoph bereits mit 14 Jahren. Als das Betriebspraktikum in seiner Schule anstand, fragte er bei der Zimmerei Hohmann in Mosa in der Nähe von Unterbreizbach nach. Das Besondere dabei: Lukas war Förderschüler. Für den erfolgreichen Einstieg ins Handwerk brauchte es also auf beiden Seiten Offenheit, Vertrauen und besonderes Engagement, um seine Stärken zu erkennen, sie zu fördern und ihm bei Fragen unter die Arme zu greifen.
Ein Jahr lang, einmal pro Woche, arbeitete Lukas in dem Südthüringer Handwerksunternehmen und hinterließ beim Chef einen bleibenden Eindruck. Dieser sah das Potential seines Praktikanten, so dass Lukas tatsächlich nach dem Förderschul-Hauptschulabschluss hier seine Ausbildung zum Ausbaufacharbeiter für Zimmererarbeiten starten konnte. Drei Jahre und zahlreiche bewältigte Aufgaben später hat Lukas nun nicht nur seinen Gesellenbrief in der Tasche, sondern sogar noch die Prüfung zum Zimmerer erfolgreich abgelegt.
Aus diesem freudigen Anlass wurde Anfang September sein Ausbildungsbetrieb von der Agentur für Arbeit Thüringen Südwest als Musterbetrieb für vorbildliches Engagement bei der Inklusion junger Menschen mit besonderem Förderbedarf ausgezeichnet. „Dieser Fall einer begleiteten betrieblichen Ausbildung ist ein Musterbeispiel und Idealfall, bei dem eine Vielzahl von Akteuren mit engagiertem Einsatz über einen langen Zeitraum perfekt und individuell zusammengearbeitet haben, um einen jungen Menschen mit besonderem Förderbedarf zur begehrten Fachkraft auszubilden“, so die Begründung der Agentur.
„Ich habe sehr viel Unterstützung gehabt von meinen Eltern und von meinem Arbeitgeber“, erzählt Lukas. „Ich sage immer: Zusammen schaffen wir alles!“ Diesen Optimismus teilen auch sein Chef und seine Kollegen. Von Anfang an haben sie ihn akzeptiert und auf seinem Weg unterstützt: „Er ist ein vollwertiges Teammitglied bei uns“, betont Geschäftsführer Felix Hohmann. Lukas wisse es zu wertschätzen, dass ihm Verantwortung gegeben wird. Davon profitiere am Ende auch sein Arbeitgeber.
Ob der 14-jährige Lukas damals wohl mit so einer Erfolgsgeschichte gerechnet hätte? Der erfolgreiche Absolvent ist nun unbefristet angestellt und hat großen Spaß an seinem Handwerk: „Am liebsten richte ich Dachstühle, mache Holzrahmenbau und baue an Holzhäusern mit. Aber auch sehr viel Sanierung mache ich gerne.“ Lukas weiß ganz genau, dass er keinen besseren Beruf hätte erlernen können.
Lukas Christoph (m.) hat mit Durchhaltevermögen und der richtigen Unterstützung den Einstieg ins Handwerk geschafft.