Beim „Treffpunkt Ausbildung“ der Handwerkskammer Südthüringen wurde die aktuelle Azubi-Generation intensiv unter die Lupe genommen
Volles Haus beim „Treffpunkt Ausbildung“: Über drei Dutzend Südthüringer Handwerksunternehmerinnen und –unternehmer informierten sich am 28. Mai im BTZ Rohr-Kloster darüber, wie sie die aktuelle und die kommende Generation von Auszubildenden auch weiterhin erfolgreich ansprechen und auf dem Weg zum Gesellenbrief begleiten können.
Zum Einstieg referierte Steffen H. Winterfeld von der Hypo-Campus Akademie aus Neustadt bei Coburg, zum Thema: „Ausbildung im Wandel – Von Z über Greta bis Alpha – wie die neue Generation der Azubis wirklich tickt“. In seinem pointierten und vielseitigen Vortrag zeichnete er das Bild einer Jugend, die zwar grundsätzlich ebenso fähig und interessiert sei wie ihre Eltern und Großeltern, aber in weiten Teilen gänzlich anders sozialisiert. Dabei gebe es nicht zuletzt wegen der einschneidenden Erfahrung der Pandemiejahre eine enorme Spannweite zwischen den einzelnen Jugendlichen, sowohl in Sachen Bildung, als auch im Hinblick auf verinnerlichte Werte und die individuelle Entwicklung.
Die durchschnittliche Berufswahlreife bei Schulabschluss sei gesunken und die Vorstellung von der Arbeitswelt oft weit entfernt von der Realität. Dies mache sich gerade in manchen Handwerksberufen mit stark gestiegenen Abbruchquoten bemerkbar. In Zeiten des demographischen Wandels seien die ausbildenden Unternehmen allerdings darauf angewiesen, sich um jeden Auszubildenden zu bemühen und Defizite auszugleichen.
„Wenn jemand im dritten Lehrjahr geht, ist das eine Investitionsruine“, hob Steffen H. Winterfeld hervor. Zugleich könne es sich das Handwerk nicht erlauben, die Auszubildenden weiter im gleichen Umfang zu verlieren: „Es gibt keine anderen!“, so der Referent. Die Anforderungen an die Kommunikation in der Ausbildung wüchsen ständig, denn am Ende gehe es darum, den Auszubildenden mit der richtigen Mischung aus Disziplin, Motivation und Herausforderung ein Gefühl von Verständnis, Vertrauen und Wertschätzung zu vermitteln.
Nach dem gemeinsamen Vortrag standen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern drei parallele Foren zur Verfügung, aus denen sie frei ihr Interessensgebiet wählen können. Vom Onboarding neuer Auszubildender über das Ausbildungsrecht bis hin zum Unterstützungsangebot der „Passgenauen Besetzung“, um die richtigen Schüler mit den richtigen Ausbildern in Kontakt zu bringen, reichte das Angebot.
Sie konnten nicht persönlich teilnehmen? Richten Sie Ihre Fragen rund um die Ausbildung gerne an Ausbildungsberater Axel Gork, Tel. 03681 370221, axel.gork@hwk-suedthueringen.de
Wie tickt die Generation Z? Steffen H. Winterfeld beleuchtete dieses Thema beim „Treffpunkt Ausbildung“.