Getestet auf zukunftssicher

Thüringer Kampagne des Handwerks sorgt für neuen Wind bei der Azubigewinnung


Mit der neuen Ausbildungskampagne „Getestet auf zukunftssicher!“ setzen die drei Thüringer Handwerkskammern seit Mitte Oktober ein starkes regionales Zeichen, um auf die sich weiter verschärfende Fachkräftesituation im Thüringer Handwerk aufmerksam zu machen.

Trotz der steigenden Anzahl der Auszubildenden im Handwerk reichen diese zur Stabilisierung des Fachkräftemangels nicht aus. Zahlreiche anstehende Unternehmensnachfolgen sind aufgrund fehlender Übernahmeinteressenten gefährdet, der Generationswechsel in den Mitarbeiterstrukturen stockt und die berufliche Orientierung beim erfolgreichen Übergang von der Schule in eine duale Berufsausbildung ist weiter nicht ausreichend.

Dabei beeinflussen Eltern und Großeltern mit etwa 70 Prozent die Berufswahlentscheidung der Kinder. Aus diesem Grund hat die Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Handwerkskammern mit dieser neuen gemeinsamen Kampagne die Ansprache der Eltern und Großeltern in den Fokus gesetzt.

„Denn, für ihre Kinder wünschen sich alle nur das Beste: Einen Beruf, der zu den Fähigkeiten und Wünschen passt, in der Welt von Morgen besteht, ein sicheres Einkommen bietet, Entwicklungschancen vorhält und glücklich macht“, erklärt Stefan Lobenstein, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Handwerkskammern. „Hier setzt die neue Kampagne an. Die Berufe im modernen Handwerk sind erprobt, sicher und voller Möglichkeiten.“

Ab Mitte Oktober werden in 65 Orten in gesamt Thüringen Großflächenplakate diese Botschaft aufnehmen und vermitteln. Gleichzeitig werden an weiteren 590 Thüringer Standorten Postkarten ausliegen, die mit frechen und einprägsamen Sprüchen zum Nachdenken und Mitnehmen anregen. Flankiert wird die Kampagne durch eine bereite digitale Anzeigen-Ausstrahlung, wie beispielsweise bei Google, Youtube und den Sozialen Medien.

Einen zentralen Überblick verschafft die kampagneneigene Website www.jobtest-thüringen.de auf der auch offenen Ausbildungsplätze in Thüringen zu finden sind.

Schulbesuche mit Praxis-Stationen

Parallel zur Ausbildungskampagne wird die Berufsorientierung vor Ort an den Schulen gestärkt und die Unterstützung beim Übergang von der Schule in eine duale Berufsausbildung durch über 30 Schulbesuche intensiviert. Handwerkliche Praxis-Stationen helfen dabei, individuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten kennenzulernen und zu erproben. Diese im Rahmen des Projektes zusätzlich konzipierten Schulbesuche und Aktionen sprechen insbesondere Schülerinnen und Schüler an, die durch die klassischen Berufsorientierungsmaßnahmen bisher nicht ausreichend erreicht wurden und sich bspw. in Berufsfachschulkassen oder in einem Berufsvorbereitungsjahr befinden.

„Alle Potenziale sollen gefördert werden. Jeder, der mit seinen Händen und seinem Kopf arbeiten möchte, findet eine sicherere Zukunft im Handwerk und kann seinen Traumberuf entdecken“, betont Lobenstein. „Die direkte Ansprache von Eltern, Großeltern und Jugendlichen ist unerlässlich, um Fachkräfte für morgen für das Handwerk zu gewinnen und damit die Wirtschaftlichkeit des Thüringer Handwerks und nicht zuletzt dessen Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Die Ausbildung im Handwerk, in Thüringen, mit all ihren Vorteilen und Möglichkeiten muss stärker ins Bewusstsein rücken. Denn Auszubildende erfahren im Handwerk Wertschätzung und Sinnhaftigkeit, Praxisbezug und Sicherheit. Dabei können sie alles Neue in einem vertrauten Umfeld erleben, gemeinsam mit Freunden und der Familie. Das ermöglicht Wachsen und Verwurzeln – und die Sicherung der Fachkräfte im Thüringer Handwerk.“

Das Projekt wird gefördert durch den Freistaat Thüringen.