Stollenprüfung der Bäckerinnungen Rhön-Rennsteig und Sonneberg/Neuhaus
„Der Thüringer Stollen ist mindestens genauso lecker wie der Dresdner Stollen!“ Dieses Lob hören die Bäckerinnen und Bäcker aus der Region sicher gerne, zumal es aus dem Munde ihrer wichtigsten Kritiker kommt, nämlich aus jenem ihrer eigenen Kunden.
Anlass war die alljährliche öffentliche Stollenprüfung der Bäckerinnungen Rhön-Rennsteig und Sonneberg/Neuhaus, die pünktlich zum Beginn der dunklen und kalten, aber dafür umso leckereren Jahreszeit im Beratungscenter der Rhön-Rennsteig-Sparkasse in Meiningen stattfand.
Zwölf Bäckereien hatten insgesamt 49 Proben eingereicht, um sie auf Herz und Nieren beziehungsweise auf Geschmack und Konsistenz prüfen zu lassen. Vom Butterstollen über Varianten mit Marzipan, Mandeln, Nüssen, Mohn und Quark bis hin zu ausgefalleneren Kreationen wie dem Cranberry- oder dem Moonshine-Stollen mit Rum reichte die Auswahl, ergänzt um eine ebenso große Vielfalt an Plätzchen, Makronen, Kipferln und Lebkuchen.
Prüfung mit allen Sinnen
Experte Daniel Plum, seines Zeichens nicht nur Bäckermeister der Bäcker-Nationalmannschaft, sondern auch Prüfer des Deutschen Brotinstituts e.V., brauchte für den anstehenden Vergleich neben seiner Erfahrung auch alle Sinne: Er prüfte die Produkte auf Form und Aussehen, Oberflächen- und Krusteneigenschaften, Lockerung und Krume, Struktur und Elastizität sowie Geruch und Geschmack.
Gerade die letzten beiden Punkte machten deutlich, dass Stollen zu den anspruchsvolleren Backwerken gehören, denn bei diesem hochpreisigen Produkt ist es die Komposition aller Zutaten und Zubereitungsschritte, die am Ende das hervorragende vom guten Produkt unterscheiden. Es braucht das richtige Mehl, die richtige Backtemperatur und –dauer und die richtige Lagerung, damit der Stollen saftig und geschmacklich ausgewogen ist. Selbst erfahrene Bäckermeister müssen jedes Jahr aufs Neue herausfinden, welche Anforderungen die Zutaten mit ihren immer wieder leicht anderen Eigenschaften an ihre Backkunst stellen.
Extrem gutes Ergebnis
Auch 2023 können sich die Ergebnisse wieder mehr als sehen lassen. Durchweg schnitten die teilnehmenden Bäckereien mit guten und sehr guten Noten ab. Hierfür erhielten die Teilnehmer ein Zertifikat, mit dem sie für ihren Betrieb werben können und das dem Verbraucher ein handwerkliches Qualitätsprodukt garantiert.
Für drei Jahre Bewertung „Sehr gut“ in Folge erhielten insgesamt sieben Bäckereien die Auszeichnung in Gold. „Das ist ein extrem gutes Ergebnis“, freute sich Daniel Plum und pflichtete damit dem Urteil der zahlreichen Besucher bei, die sich an diesem Novembertag bereits kräftig in Adventsstimmung probierten.