Vortrag mahnt zur Cybersicherheit im Handwerk
Die Zahl der Cyberangriffe in Deutschland liegt weiter auf hohem Niveau. Nach Angaben des Bundeskriminalamts wurden allein im Jahr 2022 über 136.000 Fälle registriert. Immer häufiger sind auch Handwerksunternehmen hiervon betroffen. Zum umsichtigen Umgang mit diesem Phänomen informierte Anfang September Harald Tischer, Gebietsdirektor der Signal Iduna Gruppe, in einem Vortrag in der Suhler Handwerkskammer.
Bereits ein unvorsichtig geöffneter Mail-Anhang könne fatale Folgen haben. Neben Eigenschäden, wie etwa den Kosten einer Datenwiederherstellung oder einer Betriebsunterbrechung, können auch Drittschäden entstehen, etwa wenn sensible Daten entwendet werden oder wenn das eigene System gekapert wird, um das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern zu missbrauchen und in deren Systeme einzudringen. Auch Bußgelder seien nicht auszuschließen. „Der durchschnittliche Schaden pro Cyberangriff im Handwerk liegt bei rund 46.000 Euro“, erläuterte der Referent. Nicht zuletzt angesichts der immer stärkeren Vernetzung und Digitalisierung seien mittlerweile Unternehmen jeder Größe und aus jeder Branche gefragt, ihr Sicherheitskonzept zu überdenken.
„Prävention und Schulung sind essentielle Bestandteile“, führte Harald Tischer aus und verwies beispielhaft auf das Konzept der Cyberversicherung aus seinem Hause. Diese sichere nicht nur das Schadensrisiko ab, sondern biete in Kooperation mit einem spezialisierten Dienstleister ebenfalls Notfallhilfe und Präventionsmaßnahmen, so etwa Online-Trainings für alle Beschäftigten und „Phishing“-Simulationen gegen Datenklau. „100 Prozent Sicherheit gibt es nicht, aber wichtig ist der erste Schritt“, so Harald Tischer.
Das moderne Handwerk ist ohne Digitalisierung nicht mehr vorstellbar.