Julia Ertl aus Suhl


Friseurin zu werden war für Julia Ertl früher nie Thema. „Irgendwann habe ich in der dritten Klasse diesen Berufswunsch zwar mal in ein Freudebuch geschrieben, aber dass dies eines Tages ernst wird, wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht”, sagt sie. Friseurin und Tierärztin hatten damals fast alle Mädels als Traumberuf angegeben – und sie eben auch.

Sie machte ihr Abi, studieren wollte sie aber nicht. Stattdessen absolvierte die junge Frau aus Suhl ein freiwilliges soziales Jahr, war zudem sieben Monate in Neuseeland mit einem Work & Travel-Visum auf Achse. Wieder zurück in Deutschland, begann die Suche nach einem passenden Beruf. Ein Interessentest bei der Arbeitsagentur sollte helfen. „Ich habe es mehrmals versucht und auch mal anders angekreuzt – doch irgendwie stand am Ende immer ein handwerklicher Beruf“, erzählt Julia Ertl.

Beim Friseurhandwerk fing sie Feuer. Als Thüringens Beste Gesellin 2021 nahm sie am praktischen Leistungswettbewerb in Koblenz teil und gewann diesen auch. Durch die damit erworbene Begabtenförderung stand für sie schnell fest, den Meisterbrief direkt im Anschluss zu absolvieren. „Das wollte ich auch von Anfang an“, sagt die 25-jährige. Damit habe sie auf ihrer persönlichen To-do-Liste wieder etwas geschafft.

Immer auf hohem Niveau

Faszinierend findet Julia Ertl an ihrem Beruf, dass es ständig neue Techniken, neue Werkzeuge und neue Herangehensweisen gibt, aber natürlich auch die vielen verschiedenen Wünsche und Anforderungen der Kunden und Kundinnen. „Wenn sie am Ende in den Spiegel schauen, glücklich sind, sich wohl fühlen und mit einem Lächeln den Salon verlassen, dann ist das Balsam für die Seele“, sagt die Meisterin. „Genauso wollte ich aussehen“, ist dabei wohl das schönste Kompliment der Kunden, welches sie und ihr Team entgegennehmen können.

Der Friseur- und Kosmetiksalon Bernd Hoffmann in Viernau, in dem Julia Ertl tätig ist und der Meister-lehrgang haben ihr jede Menge mit auf den Weg gegeben. „Ich habe fachlich sehr viel gelernt“, sagt sie. Selbst an einer Weltmeisterschaft konnte Julia Ertl schon teilnehmen. Auch hier habe es durch den langjährigen Senior-Chef Bernd Hoffmann sowie die Inhaberin Susan Hoffmann-Neske eine großartige Unterstützung gegeben. Beide beeindrucken die junge Meisterin durch ihr Können und ihre langjährige Berufserfahrung. „Jeder in unserem Salon hier ist absolut auf dem neusten Stand, kombiniert mit dem Altbewährten“, sagt sie.

Das zeigt, wie hoch der Anspruch ist. Dabei gilt für Meister und Gesellen gleichermaßen, immer auf hohem Niveau zu arbeiten. „Einfach das Standardprogramm abzuspulen, reicht nicht. Man braucht dazu viel Leidenschaft, um Vorbild und erfolgreich zu sein.“

Friseurmeisterin Julia Ertl hat es mit der Leidenschaft für ihren Beruf schon weit gebracht.

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