
Herr Grobeis, wie sind Sie zu Ihrem Handwerk gekommen?
Schon seit meiner Jugend war mir klar, dass ich später gerne einen handwerklichen und kreativen Beruf ausüben möchte, da ich auch im Hobbybereich sehr kreativ unterwegs bin. Am Ende zu sehen, was man selbst erschaffen hat, ist meine persönliche Motivation, die mich stets für neue handwerkliche Projekte begeistert. Über ein Schnupperpraktikum kam ich dann direkt zu meinem Ausbildungsbetrieb und heutigen Arbeitgeber, wo zufällig vorher eine eigentlich schon vergebene Lehrstelle als Fahrzeuglackierer freigeworden war. So kam das eine zum anderen und ich bin in diesem Beruf „groß geworden“.
Hätten Sie sich jemals einen anderen Beruf vorstellen können?
Ich hätte mir auch vorstellen können, in Richtung Produktdesign zu gehen. Nach der Schule war das damals allerdings finanziell für mich nicht umsetzbar. Daher entschied ich mich für eine klassische handwerkliche Ausbildung.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf besonders?
Am Lackieren fasziniert mich besonders die Kreativität und Individualität. Neben dem Tagesgeschäft der Unfallinstandsetzung gefallen mir vor allem Herausforderungen, sich auf neue Farben, Gestaltungstechniken, Untergründe oder Formen einzulassen. Einzigartige Ergebnisse und glückliche Kunden erfüllen mich mit Stolz.
Wie kamen Sie zu dem Entschluss, Ihren Meisterbrief zu erwerben?
Den Meister habe ich aus meiner eigenen, persönlichen Überzeugung gemacht. Ich habe schon seit einigen Jahren mit dem Gedanken gespielt, den Meisterkurs zu absolvieren, um mich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln. Nach 12 Jahren Berufserfahrung als Geselle war es für mich dann an der Zeit, diesen Schritt zu gehen.
Was macht für Sie einen guten Meister aus?
Neben den für den Beruf zwingend notwendigen fachtheoretischen und -praktischen Kenntnissen sollte ein guter Meister das notwendige Fingerspitzengefühl für sein Team, die Kunden und die Zukunft des Betriebes mitbringen. Für mich gehört ebenso dazu, sich regelmäßig weiterzubilden und dadurch immer wieder neue Impulse zu gewinnen und einzubringen.
Wie profitieren Sie in Ihrem Arbeitsalltag von Ihren neuen Kenntnissen aus dem Meisterkurs?
Durch den Meisterkurs konnte ich ein besseres Verständnis für die betriebswirtschaftlichen Abläufe gewinnen. Zudem profitiere ich vor allem in der Lehrlingsausbildung von den erworbenen Fachkenntnissen. Nun bin ich auch offiziell der Ausbilder für unsere Lehrlinge und werde noch mehr als Ansprechpartner für alle Belange geschätzt.
Wo sehen Sie sich beruflich in einigen Jahren?
Das ist eine Frage, die man sich natürlich auch während des Kurses öfter stellt. Aktuell schwirren mir verschiedene Optionen durch den Kopf. An erster Stelle möchte ich meiner Faszination zum Beruf des Fahrzeuglackierers treu bleiben und möglichst viele Menschen damit „anstecken“ – das könnte als Meister, Ausbilder, Dozent oder auch Lehrer sein.
Welchen Rat würden Sie einem guten Freund geben, der überlegt, ob er seinen Meister machen möchte?
Man muss seinen Meister nicht direkt nach der Ausbildung starten – wichtig ist, dass man sich dafür bereit fühlt. Ich finde es wichtig und vor allem auch für die praktische Prüfung sehr hilfreich, erst einige Jahre Berufserfahrung zu sammeln. Und auch wenn es neben Arbeit, Familie, Hobbys oft stressig wird, darf man sein Ziel nicht aus den Augen verlieren. Es lohnt sich!
Sie würden den Meisterkurs also weiterempfehlen?
Der Meisterkurs ist eine Investition fürs Leben. Ich würde diesen auf jeden Fall weiterempfehlen!

Maler- und Lackierermeister Christian Grobeis aus Schleusingen stellt sich in seinem Beruf gerne neuen Herausforderungen.
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