
Michael Schilling hatte eigentlich einen ganz anderen Plan. Erst wollte er Sport- und Fitnesskaufmann werden, dann Erzieher. Doch fünf Jahre die Schulbank zu drücken, erschien ihm viel zu lang. Erst über Umwege kam er also in die Installateur- und Heizungsbaubranche.
„Mein heutiger Chef Jürgen Gräbner bot mir damals ein Praktikum an“, blickt Schilling zurück, probierte sich aus und blieb. Dass er gleich am ersten Tag eine Pressmaschine in der Hand hatte, eine Kernbohrung durchführen konnte und Bleche zuschneiden durfte, begeisterte den jungen Mann.
Von seinem Zuhause bis zu seinem Lehrbetrieb im Ort, der heute auch seine Arbeitsstätte ist, sind es vielleicht 300 Meter. „Und auch die Aufträge sind so, dass wir jeden Abend wieder zu Hause sind“, sagt Michael Schilling – ganz nah bei Familie, Freunden und Heimat.
Immer offen für Neues
Besonders fasziniert ihn an seinem Beruf, dass es täglich neue Herausforderungen gibt – von der Badinstallation bis hin zum Rausreißen einer alten Heizung und dem Einbau neuer Technik. Gerade in Altbauten, die es in der ländlichen Gegend noch zahlreich gibt, stehen ständig knifflige Aufgaben an. „Wenn Balken des alten Fachwerks für den Einbau einer neuen Heizung im Wege sind, muss man trotzdem Lösungen finden.“ Und am Abend sieht Michael Schilling, was er geschafft hat. „Das ist schon ein gutes Gefühl.“
Irgendwann steht die Frage der Nachfolge in der Firma. „Mein Chef und ich haben schon darüber gesprochen“, sagt der junge Meister und kann sich eine solche Perspektive durchaus vorstellen. Im Meisterlehrgang hat er dafür viel Rüstzeug mit auf den Weg bekommen. „Man denkt anders, man sieht anders und man hinterfragt anders.“ Durch diesen Abschluss und die tägliche Arbeit sei ihm bewusst geworden, welche Verantwortung an diesem Beruf hänge. Man müsse hundert Prozent liefern und sich nicht mit neunzig zufrieden geben – Handwerker-Ehre eben. Und das bedeute auch, dass man sich immer weiterbilden müsse, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Als Meister müsse man einen hohen Anspruch haben und diesen auch den Gesellen vermitteln. Die alte Redewendung „Das war früher so und das bleibt so“ werde er mit Sicherheit mal nie in den Mund nehmen, sagt Schilling. „Wir vom Handwerk müssen mit der Zeit gehen und immer offen für Neues sein.“

Installateur- und Heizungsbauermeister Michael Schilling hat seinen Beruf fest im Griff.
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